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Insel Kauai

Geographie

Die gezackten und üppig bewachsenen Klippen im Norden von Kauaʻi (Nā Pali-Küste) stehen im starken Kontrast zu der trockeneren Westseite, die durch den Waimea Canyon geprägt ist (der auch als Grand Canyon des Pazifikbezeichnet wird). Der Großteil der Küste wird von Sandstränden mit Korallenriffen umsäumt.

Auf Kauaʻi befindet sich der Wailua River, der einzig schiffbare Fluss Hawaiis.

Im flachen Hanalei Tal wird vor allem Taro angebaut.

Das Kīlauea Point Lighthouse, ein Leuchtturm aus dem Jahre 1913, befindet sich auf steilen Klippen. Heute ist es zum Teil Vogelschutzgebiet, in welchem Albatrosse, Tölpel und Fregattvögel brüten. Dem Leuchtturm vorgelagert ist das kleine Eiland Mokuʻaeʻae.

Poʻipū an der sonnigen, regenarmen Südseite ist die wichtigste Urlaubsregion mit Hotelanlagen und Ferienwohnungen. Dort befindet sich auch Spouting Horn, eine im Meer endende Lavaröhre, die bei ausreichendem Wellengang ein geysirähnliches Naturschauspiel bietet.

In der Nähe von Waimea, im äußersten Westen der Insel, am Ende des Hwy. 50 liegt der naturbelassene StrandPolihale, eine wüstenhaft trockene Dünenlandschaft. Der im Nordwesten gelegene Hanakapiʻai Beach gehört ebenfalls zu den schönsten der Insel.

 

 

 

Klima

 

Kauaʻi gilt als die regenreichste und "grünste" der Hawaii-Inseln

Kauaʻi liegt, wie alle bewohnten Inseln von Hawaii, südlich des nördlichen Wendekreises und zählt damit zu den Tropen. Aufgrund der relativ kühlen nordöstlichen Passatwinde liegen die Tageshöchsttemperaturen aber mit 26° bis 29 °C für tropische Verhältnisse vergleichsweise niedrig. Die Temperaturen schwanken das Jahr über nur geringfügig. Insbesondere an den Nordosthängen der Berge findet sich durch den stetigen Steigungsregen tropischer Regenwald. Dagegen ist der Südwesten Kauaʻis vergleichsweise trocken, stellenweise treten Steppen- und sogar Wüstenklimate auf. Am regenreichsten sind die Wintermonate, trockener sind die Monate April bis September.

Geschichte

Die ersten Menschen auf Kauaʻi (und den anderen Hawaii-Inseln) waren Siedler von den Marquesas-Inseln. Warum sie zwischen dem vierten oder fünftem Jahrhundert (das genaue Datum ist nicht bekannt) ihre Heimat verließen, ist fraglich. Mögliche Gründe sind Überbevölkerung oder ganz einfach auch Erkundungslust.

Es wird angenommen, dass im 11. Jahrhundert eine zweite Siedlergeneration aus Tahiti folgte.

Im Januar 1778 landete James Cook zufällig auf Kauaʻi. Eigentlich war Cook auf einer Erkundungsfahrt im Rahmen seiner dritten Südseereise nach Alaska, als sein Schiff an der Südwest-Küste Kauaʻis strandete. Die Eingeborenen der Insel hielten Cook und seine Mannschaft für Götter und gaben ihnen alles, was sie benötigten. Bevor Cook Kauaʻi wieder verließ und seine Reise im Pazifik fortsetzte, besuchte er auch noch die kleine Nachbarinsel Niʻihau. Im November desselben Jahres kehrte Cook zu den Hawaii-Inseln zurück, ging diesmal aber auf der Insel Hawaii an Land. Dort kam es dann schließlich zu einem Streit mit den Eingeborenen, in dessen Verlauf Cook getötet wurde.

Als König Kamehameha I., der Große (1758–1819) im Jahre 1796 mit rund 10.000 Kriegern Kauaʻi erobern wollte, ging seine Flotte in der rauen See unter. Erst 1810 unterwarf sich der König von Kauaʻi der Herrschaft von Kamehameha I. Später kamen Missionare, die auch Zuckerrohrplantagen errichteten. Heute zählt die Insel 62.000 Bewohner, die sich durch Anbau von Zuckerrohr, tropischen Früchten und zunehmend vom Tourismus ernähren.

Militär

Nördlich von Kekaha im Nordwesten der Insel unterhält das US-Militär eines der größten Raketentestgelände. Auf der „Pacific Missile Range Facility (PMRF)“, auchKauai Test Facility, werden dabei auch Tests für das Raketenabwehrprogramm durchgeführt, unter anderem die MIM-144 THAAD. Zudem gibt es mit dem Barking Sands Pacific Missile Range Facility Airport einen Luftwaffenstützpunkt und weiter nordöstlich einen kleinen Stützpunkt der Hawaii Air National Guard.

Transport

Der Flughafen von Kauaʻi befindet sich im Hauptort Līhuʻe an der Ostküste. Von dort besteht Linienflugverkehr zu den Nachbarinseln Oahu und Maui sowie auf das Festland der Vereinigten Staaten und nach Kanada. Der Flughafen ist auch an das kleine öffentliche Busnetz „Kauaʻi Bus“ mit neun Linien angeschlossen. Fährverbindungen zu den Nachbarinseln gibt es dagegen nicht.

Filme

Auf der Insel wurde die Pilotfolge der Fernsehserie Gilligans Insel gedreht. 1976 diente die Nā Pali-Küste als Kulisse für Dino de Laurentiis' Remake von King Kong, in den 90er Jahren für Steven Spielbergs erfolgreiche Jurassic Park-Filme und 2008 für die Actionkomödie Tropic Thunder. Der Spielfilm Sechs Tage, sieben Nächtewurde zum Großteil ebenfalls auf Kauaʻi gedreht. Auch der Disney-Film Lilo & Stitch spielt auf Kauaʻi. Der Thriller A Perfect Getaway aus dem Jahre 2009 ist ebenfalls auf der Insel angesiedelt. 2010 wurde unter anderen der Film Soul Surfer gedreht. In The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten (2011) ist Landeigentum auf der Insel ein wichtiges Thema.

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